Unbekanntes Mitgliedsland Bulgarien : Teil 2
Die Landflucht hatte voll eingesetzt, auf den fruchtbaren, fetten Böden sind Saatgut-Multis wie Pioneer und ein paar alte Leute, sowie zahllose Zigeuner übriggeblieben, die sich in einem Staatswesen, in dem weder Polizei noch Justiz funktionieren, ungestraft alles aneignen können.
Die Jugend flüchtete in die Hauptstadt Sofia und noch öfter ins Ausland. Ent- wickelt hat sich aber eine neue Klasse, die sogenannten „Mutras“ . Das sind pfiffige Parvenues, die sich die gesetzlose, anarchische Situation zunutze ma- chen und durch Gewalt und Aggression bei ihren Geschäften rasch ans Ziel kommen und mit Druck im rechtlichen Vakuum leicht schnelles Geld machen können.
Ihr im Inland frisch gestohlenes oder erworbenes Vermögen wird im Ausland sicher deponiert und von Banken in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland verwaltet. Das neue „Geschäft“ erlaubt den Schlauen, die ihren Profit auf dem Rücken von anderen Menschen machen, im politischen, juridischen und ökonomischen Chaos so gut wie alles. Korruption ist so die ideale Basis auf der sich Un- recht und Betrug als „Business “ getarnt gut entwickeln können.
Diese landesweit üblichen Zustände schufen ein neues Bild vom typischen Bulgaren. Die aktuell zu Erfolg führenden Charaktereigenschaften haben sich so tief in die Seele von den Menschen gelegt, dass sie heute bereits für die bulgarische Mentalität gehalten wird. Wer heute im zwischenmenschlichen Umgang dem Anderen etwas Gutes tut und zwar ohne Gegenleistung zu erwarten, wird schief angesehen. Man rätselt, ob er denn noch „normal“ sei. Bald vertraut ihm niemand mehr, so verdächtig ist sein Verhalten. Gelegentlich wird der Gutmensch gefragt : „Geht es Ihnen gut oder sind Sie verwirrt ?“
Die unter den Kommunisten noch hochgehaltene Moral und die Belehrungen über gutes Benehmen, Frömmigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit sowie Ebenbür- tigkeit haben sich ins Gegenteil verkehrt. Aggression, Ungerechtigkeit und egozentrisches Vorteilsdenken haben sich nachhaltig und schwer in die bulgarische Seele auf dem Weg zur „Demo- kratie“ eingeprägt.
Als Konsequenz der Begeisterung für die „Demokratie“ westlichen Zuschnitts ist Bulgarien ein Land geworden , wo es eine Vorherrschaft der Gauner gibt.
Gauner, die ihr Vermögen geerbt oder gestohlen haben und weil sie keine Ausbildung brauchen, ihr „Business“ zu führen, benötigen sie ausgebildete Menschen (Sklaven), die für bescheidene Entlohnung für sie arbeiten.
So regieren die Mächtigen vielfach nicht Kraft ihrer Ausbildung, sondern ihrer Schläue und Raffinesse, gepaart mit Durchsetzungs- und Beharrungsvermögen sowie Skrupellosigkeit.
Das schmerzt die meist noch gut ausgebildeten Bulgaren, die oft keine ent- sprechend bezahlte Arbeit finden. Sie können es nicht aushalten, am Rande des Existenz-Minimums zu leben und vor allem in solcher Umgebung von profanen und schamlosen Politikern geführt zu sein, die das arme Volk noch bestehlen und privat mit Vergnügen und Vollgas mit teuren Importautos zwi- schen die Trabant-Klapperkisten und die alten russischen Autos wie Lada der einfachen Bürger hineinbrausen und sie ihre Staubwolken schlucken lassen. Sie lassen mit Stolz ihre Kinder im Ausland studieren und das im Parlament oder in den Amtsstuben drumherum leicht verdiente Geld verschwindet direkt auf ausländischen Bankkonten.
Sie bestellen sich ihre Nachrichten im Fernsehen selbst und bestimmen den Ablauf von Pressekonferenzen. So ist die „Freiheit“ der Rede ausschließlich in den Händen der Machthaber – Politiker oder große „Businessmen“, die auch die Medien besitzen.
So sind die Medien zufrieden mit dem Geld, an dem sie teilhaben und die Mächtigen sind zufrieden mit dem, was in der Öffentlichkeit über sie publiziert wird.
Die Medien erschaffen weltweit Klischees. Für jede Nation gibt es verschiede- ne Stereotypen. So finden männliche Bulgaren in den österreichischen Nach- richten hauptsächlich als Menschen-Händler, kriminelle Banden-Bilder und die Frauen als hübsche Langzeit-Studentinnen, Prostituierte oder ähnliches Er- wähnung.
Das Bulgarien-Bild ist und bleibt das eines ewig-gestrigen, kommunistischen Landes, wo die Kriminalität hoch, das Andere aber unterentwickelt und wenig attraktiv ist.
Ergänzt wird dieses trübe Bild in den österreichischen Nachrichten durch Be- richte über den Widerstand eines mittlerweile offenbar gegen seine Politiker aufmüpfigen Volkes, das seine Stromrechnungen nicht zahlen will oder kann und gegen deren Höhe (ausgestellt vom neuen E-Monopolisten, der niederösterreichischen EVN ) rebelliert.
Was in den Berichten der Medien nicht vorkommt, sind unsere Leistung als Volk in anderen Bereichen wie Wissenschaft, Musik, Kultur, Kunst und Sport. Daß von Bulgaren und Bulgarinnen viele internationale Wettkämpfe, Olympia- den des Geistes in Mathematik, Physik, Schach (meistens bulgarische Kinder) gewon- nen werden, bleibt unerwähnt. So zeigen die sogenannten „Mainstream- Medien“ die Bulgaren – wenn überhaupt – dann nur als Finsterlinge in Krimis oder als Hintermänner in politischen Intrigen.
Die meisten auch unserer talentiertesten Musiker und Musikerinnen müssen im Ausland arbeiten, weil in ihrer Heimat Musik und Kunst nicht gefördert werden. Die Marginalisierung von Kunst und Kultur in Bulgariens „Gauner“ - Gesellschaft hat für unsere Künstler schlimme Konsequenzen. Auch die Bes- ten müssen ins Exil.
Die ständigen Wirtschafts-Affären (auch Morde an Reichen sind an der Tagesordnung) brin- gen leider nichts, außer die Gewissheit , dass die Reichen immer reicher und beneidet und die Armen immer noch ärmer werden. So sind durch das Cha- os in Gesellschaft und Bildungswesen alle Sektoren geschädigt : Produktion, Handel, Landwirtschaft, Industrie, bis hin zu den Schulen, der Ausbildung gene- rell und im Gesundheitswesen.
Krankenkassen gibt´s nur staatliche, das bedeutet, dass die Menschen in Bul- garien – EU hin oder her – keine Auswahl unter verschiedenen Gesundheitsan- bietern haben. Privat-Ärzte gibt es schon, die kann sich aber so gut wie nie- mand leisten.
Die Ärzte im Staatsdienst bemühen sich mangels Konkurrenz und Motivation nicht darum, besondere Leistungen zu erbringen. Außer der Patient hat Mittel die Motivation des mit kaum mehr als 300 Euro monatlich honorierten Spi- talsarztes anzuheben.
Weil es – EU-Land oder nicht – nur ein sehr mageres Budget für Kultur und Wis- senschaft gibt und da die Jugend ausgewandert ist, leidet auch das Hoch- schulpersonal unter finanzieller Austrocknung und ist nicht motiviert oder in der Lage, die nötigen Aufgaben zu erfüllen. Der Fleiß der Lehrer hält sich – je nach Idealismus und Charakter – ebenfalls in Grenzen und wenn das alles so ist, wie soll dann etwas Besseres aus dem geschundenen Land werden ? Verfallen die Schulen, verkommen die Hochschulen, flüchtet die Intelligenz verspielt das Land seine Zukunft. Das ist dann in Bausch und Bogen für Einkäufer aus Osten und Westen bald billig zu haben , aber die sind auch nicht selbstlos und idealistisch, die Besten ! Bulgarien ist nun schon bald 7 Jahre Mitglied der EU. Das Ergebnis des poli- tischen Richtungsschwenks hat die schlimmsten Erwartungen der größten Pessimisten übertroffen und auch die positivsten EU-Befürworter sind von der Realität enttäuscht. Das bestätigen alle Meinungsumfragen der letzten Zeit !
Wie ist aber dieser unvorbereitete und bislang glücklose Eintritt eines der ärmsten Länder des Kontinents in das „Friedensprojekt“ der „reichen“ EU zu- stande gekommen?
Durch den Jugoslawien-Krieg : Bill Clinton traf sich 1999 mit dem bei uns sogenannten „Kommandante“, dem damaligen Ministerpräsidenten Ivan Kostov. Clinton hat eine kurze Aussage gemacht, die klar beschreibt, was Bulgarien genau zu machen hat, damit die Verhandlungen über den EU-Beitritt Bulgari- ens beginnen können. Man erzählt sich über Bill Clinton : „Die USA und die EU sind dankbar für die bulgarische Unterstützung wäh-
rend der Schwierigkeiten mit der Krise im Kosovo. Ich glaube, dass die Unterstützung der USA für den Wunsch Bulgariens für politische, ökonomi- sche und militärische Integration in den Westen wichtig ist.“
Während des ersten Treffens zwischen Clinton mit den bulgarischen Politikern Kostov, Mihailova und Agov, haben sie „im Namen des Volkes“ „Vereinbarun- gen“ getroffen, wie Agov selbst die Verhandlungen mit den USA bezüglich der EU genannt hat. Im Tausch gegen die Bereitstellung des Luftkorridors ist Bulgarien nach Mei- nung führender Publizisten in West und Ost zur Marionette der kriegführen- den Mächte geworden. Durch die Umorientierung der Außenpolitik hat Bulgari- en das Recht bekommen, zwischen zwei „Belohnungen“ auszuwählen : Entwe- der wird der Visumzwang für Bulgaren nach den USA aufgehoben oder der Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen wird beschleunigt. Kostov, der sich selbst als großer Diplomat sieht, machte sich die Illusionen, dass er beides erreichen kann. Die Visum-Pflicht besteht aber weiter.
Die „Großzügigkeit“ des Westens kommt immer nur in Momenten, wenn et- was von Bulgarien abhängt. So hat sich die GERB-Regierung (= Partei) stets sehr bemüht, den Amerikanern zu Gefallen zu sein, dass schließlich sogar die amerikanische Botschaft in ihren Berichten „über die liebedienerischen Aktivitäten“ von Boiko Borisov (GERB-Parteichef und damaliger Ministerpräsident – ehemaliger Leibwächter von Todor Schiwkow) geschrieben und seine Vorteile daraus erwähnt.
Mit ähnlicher Zielsetzung soll sich Bulgarien öffentlich zur „begründeten Ver- mutung“ durchgerungen haben, dass die „Hisbollah“ die Verantwortung für ein Attentat im Flughafen Burgas trage. Das entsprach den Wünschen der USA und Israels, die wollten damit errei- chen, dass die EU die Hisbollah als „terroristische Organisation“ einstuft, ver- urteilt und behandelt. Kostov versuchte die Visum-Aufhebung und die Vereinbarungen für den be- schleunigten EU-Eintritt zu erreichen, konnte aber nur eines von beiden errei- chen : den viel zu raschen EU-Beitritt eines Landes, das den übrigen EU-Län- dern noch sehr auf der Tasche liegen wird, denn die Standards von BIP und andere Werte sind – wie auch bei Rumänien – weit unter denen des Krisenlands Griechenland.
Mit dem mörderischen „Liebesdienst“ zulasten der Serben begannen die vorgezogenen Beitritts-Gespräche mit der EU. Auch die nächsten Regie- rungen sind tüchtig diesem anti-nationalen Kurs in der Außen-Politik gefolgt, um sich die Akzeptanz und die Aufnahme in die „Friedensinitiative EU“ nicht nur mit Bereitstellung von Bomberkorridoren für die NATO gegen die Serben zu erkaufen oder zu „verdienen“.
So hat Bulgarien angeblich auch auf einzelne industrielle Produktions- Möglichkeiten im Land verzichtet, wie auch auf die weitere Nutzung einzelner Blöcke im Atom-Energie-Zentrum. Man zeigt sich bereit, für die neuen Freunde viele „Kompromisse“ auf dem
Rücken des über Einzelheiten völlig uninformierten bulgarischen Volkes einzu- gehen.
In der Praxis des politischen Lebens zeigen sich aktuell zwei Strömungen, die einen sind den westlichen Verlockungen völlig erlegen, die anderen – vor allem die älteren Menschen – erinnern sich jetzt in Zusammenhang mit den Ereig- nissen in der Ukraine zunehmend an EU-Versäumnissen im eigenen Land. Sie sind verbittert und vermissen Segnungen, die in der „guten, alten Zeit“ des Kommunismus, wo es Vollbeschäftigung, sicheres Einkommen und funktionie- rende Versorgung in allen Lebensbereichen bis hin zu Schulen, Universität und Gesundheitswesen gab, was heute alles darniederliegt.
Die Partei „Ataka“ fischt in diesem Teich der Unzufriedenen nach Stimmen und findet mal mehr, mal weniger Zuspruch. Man vermutet, dass sie und ihr Führer Volen Siderov trotz der brutalen Zuwendung zu EU und NATO für das Warmhalten alter Verbundenheit und Gefühle für und von Russland fi- nanzielle Unterstützung bekommt , sonst – wird gemunkelt – würde sich Siderov nicht so mutig und kritisch, ja sogar oft beleidigend gegenüber den anderen Parteien verhalten. Seine nationalistische, rassistische, pro-russische und ge- gen die EU eingestellte Partei hat starke Propaganda und eigene Fernseh- Sendungen und damit auch ohne große Mitgliederzahl in der aktuellen EU- Wahlbewegung viele Anhänger oder Mitläufer gefunden. Wie das ausgeht, darf abgewartet werden.
Die Parteienlandschaft hat sich aus der Erstarrung vergangener Zeiten be- freit, einige neue Bewerber sind hinzugekommen ; „Bulgarien ohne Zensur“, eine Protestbewegung des Fernsehjournalisten Nikolai Barekow, verspricht nicht mehr und nicht weniger als „das bulgarische Volk zu retten“. Er ruft zum Widerstand der Bulgaren gegen seine Politiker und zur Rückkehr der Macht in die Hände des Volkes, zur Volks-Republik „wie in vergangenen Zei- ten“ auf. Er versteht sich als „Megaphon“ der schweigenden Mehrheit, die das Land von der herrschenden Politiker-Kaste befreien möchte.
Liberal und gleichfalls gegen die herrschenden Parteien treten neuerdings auch die „Reformatoren“ als reformistischer Block auf . Keine der Parteien hat sich für die EU-Wahl besonders originell präsentiert. Die Politologin Georgetta Pehlivanova schreibt in einem Artikel darüber : „Die Debattierenden haben die Konfrontation vermieden und sich hinter Klischees, Postulaten und Losungen versteckt.“ – Populismus pur.
Das Volk ist verzweifelt in seiner existentiell gewordenen Not zwischen Kli- schees und falschen Versprechungen gefangen : Sagen die einen, „Wir wer- den es nicht zulassen, dass der Kommunismus zurückkommt“, so liebäugeln und spielen die anderen mit diesen – gemessen am Zustand von heute – wirtschaftlich vielfach besseren Erinnerungen.
Alle sprechen über Sozialpolitik, mache stellen das National-Element in den Vordergrund und das Volk bleibt dann, davon irritiert, zu Hause.
Die Wahlbeteiligung spricht eine deutliche Sprache : Trotz der angeblichen Begeisterung der Bulgaren für die neue Patronanz unter dem Sternengefun- kel sind beim ersten EU-Wahlgang nur 29 Prozent zur Urne gegangen, 71 Prozent der Bulgaren haben darauf verzichtet, an dem EU-Begräbnis erster Klasse teilzunehmen. Das hat sich mittlerweile etwas geändert, aber es sind immer noch weniger als 50 Prozent. Demokratie ist eben neu, auch die Parlamentarier wissen, so scheint´s, nicht recht, was in dem prunkvollen Gebäude am Alexander Battenberg-Platz von ihnen erwartet wird.
Im Fernsehen sieht man bei Übertragungen vom Hohen Haus von 240 ge- wählten Volksvertretern kaum mehr als ein paar Dutzend, einige davon schnarchen vor sich hin und überlassen die Politik den Sterndeutern. Seit Bulgariens militärische Sicherheit in Verbund mit der US-NATO ist, ver- liert die zivile Gesellschaft auf allen Fronten, vor allem der Umwelt.
Gegen den Widerstand von bulgarischen Umwelt-Organisationen und der Be- völkerung wollten es die Freunde mit dem großen Sternenbanner durchset- zen, dass die Firma Chevron auf ihrem noch fruchtbaren Heimatboden mit Schiefer-Gas-Exploration Vorarbeiten für die große Kohle mit giftig gewonne- nem Öl macht.
Bulgariens Bevölkerung heute dabei noch ein Mitsprache-Recht, es besteht aber das Risiko, dass Bulgarien – wie auch die übrige EU – , wenn sie den TTIP – Vertrag unterschreibt, der freien Handel zwischen USA und EU verspricht, sich nicht länger gegen ACTA, GMO (Anm. d. Red.: GMO = Gen-technisch veränderte Mikro-Organis- men) und Schiefergas wehren und schützen können. Die können mit TTIP durch die Hintertür ins Land gebracht werden und ihr Gesellschafts- und Umwelt-zerstörerisches Werk vertraglich abgesichert und nicht mehr zu verhindernd tun ....
(Anm. d. Red.: TTIP = Freihandels-Abkommen zwischen EU und USA – das bekanntlich hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Ohne Inkenntnissetzung der Bürger, auch ohne Einflußmöglichkeit /Ablehnungsmöglichkeit nationaler Parlamente. – Bleibt die Frage : „Abkommen“ , zwischen wem ??? – In einer gelebten Demokratie haben normalerweise die Bürger das letzte Sagen !!)
Dieser gefährliche und daher wichtige Themenkomplex TTIP ist bei der EU- Wahl nicht nur in Bulgarien, sondern auch in Rest-Europa schamhaft oder schamlos ausgespart geblieben. Vom heutigen bulgarischen Präsidenten Ros- sen Plevenliev, der neulich in Wien zu Besuch war, um sich um die Strom- Streiterei mit der EVN zu kümmern, erzählt man sich, dass er seine Unter- stützung des TTIP-Vertrages schon angekündigt hätte, ehe er ihn gelesen hat- te.
Im Lichte dieser Erfahrungen könnte der aktuelle Wirtschafts-Wetterbericht und die Wirtschafts-Vorhersage könnten für Bulgarien etwa so aussehen : In Summe ist das Land durch die letzte Regierung seit 2013 nicht essentiell verändert oder stabiler geworden. Die sozialistische Regierung unter Plamen Orescharski (Anm. d. Red. : Im Amt seit Mai 2013) hatte es zuletzt nur eilig, bescheide- nen Bedürfnissen und Wünschen ihrer traditionellen Wähler entgegen zu kom- men. Sie hat ein paar kleine Reformen gemacht, das Land generell ist in Stillstand geblieben: Es gab keine spektakuläre Entwicklung durch neue, große Infrastruktur-Maßnahmen, keine Fremd-Investitionen, keine zielführenden Aktivitä- ten, trotz freundlicher Signale aus der EU-Zone. Weitere Erschütterungen durch und mit dem Kampf mit der Korruption, be- scheidene Erfolge bei der Verbilligung von elektrischer Energie (Streit mit der EVN, die vom Regulator hinausgeworfen werden sollte), ohne dass es bisher klar gewor- den wäre, wie ein daraus zu befürchtender Kollaps vermieden werden kann.
Das Land hat (vor allem auf Drängen der Kommunisten) – um sich aus der Energie- Enge freizuspielen – allerdings in das russische Gas-Projekt „Südstrom“ be- reits ca. 200 Millionen Euro investiert . Bei Energie-Fragen und -Lösungen hört sich aber auch in der EU die Freundschaft auf : Lesen Sie, was die Gazetten darüber schreiben : „Wegen „South Stream“ steht der sozialistisch geführten Koalition in Bulgarien im Parlament das vierte Misstrauensvotum bevor. Sofia / Istanbul - 931 Kilometer Pipeline auf dem Meeresgrund sind ein Pro- blem für die EU-Kommission. So lang wird der teure Unterwasserteil der ge- planten Gaspipeline South Stream sein, die in vier Röhren von der russischen zur bulgarischen Küste im Schwarzen Meer geführt wird. Über diese Unter- wasserpipeline streitet Brüssel nun mit Sofia. Der Vorwurf der EU-Kommissi- on : Die Bulgaren versuchen, die Pipeline aus der europäischen Gesetzge- bung zu nehmen. Der Energie-Kommissar drohte bereits mit Sanktionen.“ (Zitat-Ende)
(Anm. d. Red.: Zuletzt mußte Bulgarien das russische Gas-Projekt „South Stream“ unter Druck der EU auf Eis legen. Mal schauen, wie es da nun weitergeht. – „South Stream“ soll ab 2017 russisches Erd- gas auch nach Österreich bringen (unter Umgehung der Ukraine) Von Russland – Schwarzes Meer – Bulgarien – Serbien – Ungarn – Österreich. Unterzeichnet wurde der „Mega-Deal“ im Zuge des Österreich-Besuches von „Zar“ Putin am 24. Juni 2014 – vom russischen Gasriesen GAZPROM und der OMV . – GAZPROM ist das weltweit größte Erd- gasförder-Unternehmen. Der russische Staat hält 50% und eine Aktie und die Mehrheit der Sitze im Aufsichtsrat. OMV = österreichischer Erdöl- und Erdgas-Konzern und das größte börsennotierte Industrie-Un- ternehmen Österreichs. Hieß es früher ÖMV = Ö sterr. M ineralöl- V erwaltung . Mit der Globalisierung wurde dann auch der Name gewechselt : OMV = O FFEN FÜR M EHR V ERANTWORTUNG . – Verantwortung gegenüber wem ?)
Die bulgarischen Bürger sehen das Interesse der EU an ihrer Entscheidung für oder wider den russischen Südstrom seit den Entwicklungen in der Ukrai- ne mit gemischten Gefühlen : Egal, welche „Schutzmacht“ sich im Falle des Falles, dass das Gerangel der Kontrahenten um „ihre „Entscheidung“ für oder gegen Schieferöl oder Russengas auf ihrem Staatsgebiet heftiger werden sollte, zur „Vertretung der bulgarischen Interessen“ berufen fühlt, die Bulgaren selbst haben möglicherweise nicht mehr die Wahl : Das „Friedensprojekt EU“ und die „Verteidigungs-Gemeinschaft NATO“ in die sie sich haben einbinden lassen, haben ihre eigenen, fesselnden und binden- den Gesetze mit Konsequenzen und Sachzwängen. Da bleibt kein Platz mehr für Souveränität : Umzingelt von so vielen Beschützern und befriedet von so starken Mächten sind sie nun selbst machtlos und entwaffnet, denn sie ha- ben sich, was den Österreichern de jure bislang noch erspart scheint, zur Ab- schaffung der Wehrpflicht überreden lassen.
Siehe auch Blog : >> http://stefanschroeter.com/
Details zur Vorgeschichte aus 2012 : http://guidebg-sofiabg.blogspot.co.at/2012/02/united-states-and-richard-morningstar.html
Autorin ist Svetlana P., 29 Jahre alt, derzeit in Wien. ( Sie schrieb diesen Bericht im Mai 2014 )
Einige Zitate zur Globalisierung
„Der amerikanische Way of Life wird stürzen, weil er keine anderen Lebensformen neben sich akzeptiert.“ (Suzanna Arundhati Roy, geb. 1961, Schriftstellerin, politische Aktivistin und Globalisierungs-Kritikerin aus Indien)
„Das organisierte Verbrechen ist fester Bestandteil des amerikanischen Way of Life.“ (Autor nicht genau bekannt)
„Gewinnt der Amerikanismus, so wird er in 150 Jahren die Menschheit zugrunde richten und die Erde wird als erstorbener Mars im Weltall weiter kreisen.“ (Joachim Fernau 1909 -1988, deutscher Journalist und Schriftsteller, – Zitat aus „Halleluja, die Geschichte der USA“ , ein Buch aus 1977)
✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ + USA macht´s möglich !!
„Öffnet die Grenzen und reißt die Zollschranken nieder, und der amerikanische Arbeiter wird es nicht besser haben als ein chinesischer Kuli.“ (Abraham Lincoln, 1809-1865, amerikanischer Anwalt und US-Präsident – ermordet) Im Zeitalter des EU-„Rechtes“ werden auch die österreichischen Facharbeiter immer mehr zu Kulis !! (Na, dann reden Sie doch mal mit Firmen, wenn Sie es nicht glauben !)
Einige Zitate zum Zeitgeist von heute :
„Je mehr Gesetze und Regeln, desto mehr Banditen und Diebe.“ (Lao-Tse, ca. 600 vor Chr., bekannter chinesischer Philosoph)
„Die globalen Konzerne wollen die Kommerzialisierung unserer Ernten, unseres Trinkwassers, unserer Atemluft und unserer Träume durchsetzen.“ (Suzanna Arundhati Roy, geb. 1961, Schriftstellerin, politische Aktivistin und Globalisierungs-Kritikerin aus Indien)
„Es liegt in der Natur des Kapitalismus, daß es periodisch zu Ausbrü- chen des Wahnsinns kommt.“ (John Kenneth Galbraith, 1908 – 2006, amerik. Ökonom und Sozialkritiker) „Heutzutage kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert.“ (Oscar Wilde, 1854 – 1900, irischer Schriftsteller)
„Unsere Zeit kennt keinen schöneren Satz als den Umsatz“. (Hans Walter , 1912 – 1992, schweizer Schriftsteller, Aquarellist und Zeichner)
„Wer heute eine vernünftige faschistische Diktatur schaffen wollte, „Wer heute eine vernünftige faschistische Diktatur schaffen wollte, würde dafür das amerikanische Modell wählen.“ würde dafür das amerikanische Modell wählen.“ (Noam Chromsky, geb. 1928)
„Wenn uns die Freiheit, frei zu sprechen, genommen ist, können wir, stumpf und schweigend, wie Schafe zur Schlachtbank geführt werden.“ (George Washington, 1732 – 1799, erster Präsident der USA)
„Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.“ (Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900, deutscher klassischer Philologe – der posthum als Philosoph zu Weltruhm kam)
„Das einmal exponierte Verbrechen kennt kein Zurück mehr, nur noch den Weg in die Kühnheit.“ (Tacitus, 55 – ca. 116, römischer Historiker und Senator)
„Die Herrschaft der Dummheit ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genauso wie unsere.“ (Albert Einstein, 1879 – 1955, deutscher Physiker)
„Der Mensch, der gar nichts liest, ist besser informiert als derjenige, der nur Zeitung liest.“ ( Lee Iacocca, geb. 1924, amerikan. Geschäftsführer beim Auto-Hersteller FORD. – Italienischer Abstammung)
„Unser ganzes Wissen beruht auf Wahrnehmung.“ (Leonardo da Vinci, 1452 – 1519, war ein italienischer Maler, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, und Naturphilosoph. – Er gilt als einer der berühmtesten Universal-Gelehrten aller Zeiten)
„Anerkannte Experten“ präsentieren in immer kürzeren Abständen eine Seuche nach der anderen : AIDS, Schweinepest, BSE, Vogelgrippe, Waldsterben usw. mit dem für die Machthaber wunderbaren Nebenef- fekt, die staatliche Kontrolle immer mehr auszudehnen und die Bürger- rechte immer weiter beschneiden zu können.“ (Viktor Farkas, 1945 – 2011, österreichischer Journalist und Buchautor)
„Im zwanzigsten Jahrhundert werden in der Gesellschaft jene eigentliche Macht ausüben, die fähig sind, ihre Sprachregelung in der Gesellschaft durchzusetzen.“ (Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900, deutscher klassischer Philologe – der posthum als Philosoph zu Weltruhm kam)
„Was vormals Unrecht, Sünd und Schand´, das tut man jetzt gut prei- sen. Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt, will niemand Weisheit hören. Die Lüge wird gar fein geschmückt, man hilft ihr oft mit Schwören .... “ (Johann Walter, 1495 -1570, deutscher Kantor und Herausgeber des ersten evangelischen Chor-Gesangbu- ches)
„Die Probleme, die es in der Welt gibt, können nicht durch dieselbe Denkweise gelöst werden, durch die sie erzeugt wurden.“ (Albert Einstein, 1879 – 1955, deutscher Physiker)
„Sie werden es nicht glauben, aber es gibt soziale Staaten, die von dem Klügsten regiert werden : Das ist bei den Pavianen der Fall.“ (Prof. Konrad Lorenz, 1903 – 1989, österreichischer Zoologe und einer der Hauptvertreter der klassi- schen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie))
Am Rande bemerkt : Auch die Ameisen dürften klüger sein als der Mensch. Sie kämen doch nie auf die Idee, sich Parteien zu wählen. (Im Anbetracht dessen, daß Parteien in der Praxis doch nichts anderes als Karriere-Organisationen sind – ohne Gesinnung. Was heute noch „Partei-Linie“ / „Gesinnung“ ist, heißt nicht, daß das nun über Jahre hinaus Gültigkeit haben muß)
„ Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ (Berthold Brecht, 1898 – 1956, deutscher Dramatiker und Lyriker)
„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ (Paul Sethe, 1901 - 1967, deutscher Publizist, Journalist u. Geisteswissenschaftler)
„Was ist ein Verschwörungs-Theoretiker ?? Ein Mensch, der die „Was ist ein Verschwörungs-Theoretiker ?? Ein Mensch, der die Maßnahmen Maßnahmen der USA in Zweifel zieht.“ der USA in Zweifel zieht.“ (Unbekannt)
„Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger, sie nicht zugrunde zurichten.“ (Paul Claudel, 1868 – 1955, französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat )
„Es kommt darauf an, wirtschaftliche Zustände für ein Gemeinwesen zu schaffen, die auf die Menschen zugeschnitten sind.“ (Silvio Gesell, 1862 – 1930, deutscher Kaufmann, Finanztheoretiker, Sozialreformer und Begründer der Freiwirtschaftslehre)
„Kriege führen auch die Ameisen, Staaten haben auch die Bienen, Reichtümer sammeln auch die Hamster. Deine Seele sucht andere Wege, und wo sie zu kurz kommt, wo du auf ihre Kosten Erfolge hast, blüht dir kein „Glück“, empfinden kann nur die Seele, nicht der Verstand, nicht Bauch, Kopf oder Geldbeutel.“ (Hermann Hesse, 1877 – 1962, deutscher Schriftsteller, Dichter und Maler. – 1946 wurde ihm der Literatur- Nobelpreis verliehen)
Alles wurde mir genommen Jeder Traum zu Nichts verglommen. Was Du hattest, was Dein Eigen, fiel im großen Todesreigen. Wertlos wurden alle Werte Ob des Schicksals rauer Härte. Aber was Du bist und kannst, was im Geiste Du gewannst, was im Herzen Dir lebendig, das, mein Sohn, bleibt wertbeständig. ( Unbekannt )
¸ www. nachdenk-seite. at ž
http://www.nachdenk-seite.at/
Nachrichten aus dem Hinterhof der EU: Teil 1
Die Landflucht hatte voll eingesetzt, auf den fruchtbaren, fetten Böden sind Saatgut-Multis wie Pioneer und ein paar alte Leute, sowie zahllose Zigeuner übriggeblieben, die sich in einem Staatswesen, in dem weder Polizei noch Justiz funktionieren, ungestraft alles aneignen können.
Die Jugend flüchtete in die Hauptstadt Sofia und noch öfter ins Ausland. Ent- wickelt hat sich aber eine neue Klasse, die sogenannten „Mutras“ . Das sind pfiffige Parvenues, die sich die gesetzlose, anarchische Situation zunutze ma- chen und durch Gewalt und Aggression bei ihren Geschäften rasch ans Ziel kommen und mit Druck im rechtlichen Vakuum leicht schnelles Geld machen können.
Ihr im Inland frisch gestohlenes oder erworbenes Vermögen wird im Ausland sicher deponiert und von Banken in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland verwaltet. Das neue „Geschäft“ erlaubt den Schlauen, die ihren Profit auf dem Rücken von anderen Menschen machen, im politischen, juridischen und ökonomischen Chaos so gut wie alles. Korruption ist so die ideale Basis auf der sich Un- recht und Betrug als „Business “ getarnt gut entwickeln können.
Diese landesweit üblichen Zustände schufen ein neues Bild vom typischen Bulgaren. Die aktuell zu Erfolg führenden Charaktereigenschaften haben sich so tief in die Seele von den Menschen gelegt, dass sie heute bereits für die bulgarische Mentalität gehalten wird. Wer heute im zwischenmenschlichen Umgang dem Anderen etwas Gutes tut und zwar ohne Gegenleistung zu erwarten, wird schief angesehen. Man rätselt, ob er denn noch „normal“ sei. Bald vertraut ihm niemand mehr, so verdächtig ist sein Verhalten. Gelegentlich wird der Gutmensch gefragt : „Geht es Ihnen gut oder sind Sie verwirrt ?“
Die unter den Kommunisten noch hochgehaltene Moral und die Belehrungen über gutes Benehmen, Frömmigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit sowie Ebenbür- tigkeit haben sich ins Gegenteil verkehrt. Aggression, Ungerechtigkeit und egozentrisches Vorteilsdenken haben sich nachhaltig und schwer in die bulgarische Seele auf dem Weg zur „Demo- kratie“ eingeprägt.
Als Konsequenz der Begeisterung für die „Demokratie“ westlichen Zuschnitts ist Bulgarien ein Land geworden , wo es eine Vorherrschaft der Gauner gibt.
Gauner, die ihr Vermögen geerbt oder gestohlen haben und weil sie keine Ausbildung brauchen, ihr „Business“ zu führen, benötigen sie ausgebildete Menschen (Sklaven), die für bescheidene Entlohnung für sie arbeiten.
So regieren die Mächtigen vielfach nicht Kraft ihrer Ausbildung, sondern ihrer Schläue und Raffinesse, gepaart mit Durchsetzungs- und Beharrungsvermögen sowie Skrupellosigkeit.
Das schmerzt die meist noch gut ausgebildeten Bulgaren, die oft keine ent- sprechend bezahlte Arbeit finden. Sie können es nicht aushalten, am Rande des Existenz-Minimums zu leben und vor allem in solcher Umgebung von profanen und schamlosen Politikern geführt zu sein, die das arme Volk noch bestehlen und privat mit Vergnügen und Vollgas mit teuren Importautos zwi- schen die Trabant-Klapperkisten und die alten russischen Autos wie Lada der einfachen Bürger hineinbrausen und sie ihre Staubwolken schlucken lassen. Sie lassen mit Stolz ihre Kinder im Ausland studieren und das im Parlament oder in den Amtsstuben drumherum leicht verdiente Geld verschwindet direkt auf ausländischen Bankkonten.
Sie bestellen sich ihre Nachrichten im Fernsehen selbst und bestimmen den Ablauf von Pressekonferenzen. So ist die „Freiheit“ der Rede ausschließlich in den Händen der Machthaber – Politiker oder große „Businessmen“, die auch die Medien besitzen.
So sind die Medien zufrieden mit dem Geld, an dem sie teilhaben und die Mächtigen sind zufrieden mit dem, was in der Öffentlichkeit über sie publiziert wird.
Die Medien erschaffen weltweit Klischees. Für jede Nation gibt es verschiede- ne Stereotypen. So finden männliche Bulgaren in den österreichischen Nach- richten hauptsächlich als Menschen-Händler, kriminelle Banden-Bilder und die Frauen als hübsche Langzeit-Studentinnen, Prostituierte oder ähnliches Er- wähnung.
Das Bulgarien-Bild ist und bleibt das eines ewig-gestrigen, kommunistischen Landes, wo die Kriminalität hoch, das Andere aber unterentwickelt und wenig attraktiv ist.
Ergänzt wird dieses trübe Bild in den österreichischen Nachrichten durch Be- richte über den Widerstand eines mittlerweile offenbar gegen seine Politiker aufmüpfigen Volkes, das seine Stromrechnungen nicht zahlen will oder kann und gegen deren Höhe (ausgestellt vom neuen E-Monopolisten, der niederösterreichischen EVN ) rebelliert.
Was in den Berichten der Medien nicht vorkommt, sind unsere Leistung als Volk in anderen Bereichen wie Wissenschaft, Musik, Kultur, Kunst und Sport. Daß von Bulgaren und Bulgarinnen viele internationale Wettkämpfe, Olympia- den des Geistes in Mathematik, Physik, Schach (meistens bulgarische Kinder) gewon- nen werden, bleibt unerwähnt. So zeigen die sogenannten „Mainstream- Medien“ die Bulgaren – wenn überhaupt – dann nur als Finsterlinge in Krimis oder als Hintermänner in politischen Intrigen.
Die meisten auch unserer talentiertesten Musiker und Musikerinnen müssen im Ausland arbeiten, weil in ihrer Heimat Musik und Kunst nicht gefördert werden. Die Marginalisierung von Kunst und Kultur in Bulgariens „Gauner“ - Gesellschaft hat für unsere Künstler schlimme Konsequenzen. Auch die Bes- ten müssen ins Exil.
Die ständigen Wirtschafts-Affären (auch Morde an Reichen sind an der Tagesordnung) brin- gen leider nichts, außer die Gewissheit , dass die Reichen immer reicher und beneidet und die Armen immer noch ärmer werden. So sind durch das Cha- os in Gesellschaft und Bildungswesen alle Sektoren geschädigt : Produktion, Handel, Landwirtschaft, Industrie, bis hin zu den Schulen, der Ausbildung gene- rell und im Gesundheitswesen.
Krankenkassen gibt´s nur staatliche, das bedeutet, dass die Menschen in Bul- garien – EU hin oder her – keine Auswahl unter verschiedenen Gesundheitsan- bietern haben. Privat-Ärzte gibt es schon, die kann sich aber so gut wie nie- mand leisten.
Die Ärzte im Staatsdienst bemühen sich mangels Konkurrenz und Motivation nicht darum, besondere Leistungen zu erbringen. Außer der Patient hat Mittel die Motivation des mit kaum mehr als 300 Euro monatlich honorierten Spi- talsarztes anzuheben.
Weil es – EU-Land oder nicht – nur ein sehr mageres Budget für Kultur und Wis- senschaft gibt und da die Jugend ausgewandert ist, leidet auch das Hoch- schulpersonal unter finanzieller Austrocknung und ist nicht motiviert oder in der Lage, die nötigen Aufgaben zu erfüllen. Der Fleiß der Lehrer hält sich – je nach Idealismus und Charakter – ebenfalls in Grenzen und wenn das alles so ist, wie soll dann etwas Besseres aus dem geschundenen Land werden ? Verfallen die Schulen, verkommen die Hochschulen, flüchtet die Intelligenz verspielt das Land seine Zukunft. Das ist dann in Bausch und Bogen für Einkäufer aus Osten und Westen bald billig zu haben , aber die sind auch nicht selbstlos und idealistisch, die Besten ! Bulgarien ist nun schon bald 7 Jahre Mitglied der EU. Das Ergebnis des poli- tischen Richtungsschwenks hat die schlimmsten Erwartungen der größten Pessimisten übertroffen und auch die positivsten EU-Befürworter sind von der Realität enttäuscht. Das bestätigen alle Meinungsumfragen der letzten Zeit !
Wie ist aber dieser unvorbereitete und bislang glücklose Eintritt eines der ärmsten Länder des Kontinents in das „Friedensprojekt“ der „reichen“ EU zu- stande gekommen?
Durch den Jugoslawien-Krieg : Bill Clinton traf sich 1999 mit dem bei uns sogenannten „Kommandante“, dem damaligen Ministerpräsidenten Ivan Kostov. Clinton hat eine kurze Aussage gemacht, die klar beschreibt, was Bulgarien genau zu machen hat, damit die Verhandlungen über den EU-Beitritt Bulgari- ens beginnen können. Man erzählt sich über Bill Clinton : „Die USA und die EU sind dankbar für die bulgarische Unterstützung wäh-
rend der Schwierigkeiten mit der Krise im Kosovo. Ich glaube, dass die Unterstützung der USA für den Wunsch Bulgariens für politische, ökonomi- sche und militärische Integration in den Westen wichtig ist.“
Während des ersten Treffens zwischen Clinton mit den bulgarischen Politikern Kostov, Mihailova und Agov, haben sie „im Namen des Volkes“ „Vereinbarun- gen“ getroffen, wie Agov selbst die Verhandlungen mit den USA bezüglich der EU genannt hat. Im Tausch gegen die Bereitstellung des Luftkorridors ist Bulgarien nach Mei- nung führender Publizisten in West und Ost zur Marionette der kriegführen- den Mächte geworden. Durch die Umorientierung der Außenpolitik hat Bulgari- en das Recht bekommen, zwischen zwei „Belohnungen“ auszuwählen : Entwe- der wird der Visumzwang für Bulgaren nach den USA aufgehoben oder der Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen wird beschleunigt. Kostov, der sich selbst als großer Diplomat sieht, machte sich die Illusionen, dass er beides erreichen kann. Die Visum-Pflicht besteht aber weiter.
Die „Großzügigkeit“ des Westens kommt immer nur in Momenten, wenn et- was von Bulgarien abhängt. So hat sich die GERB-Regierung (= Partei) stets sehr bemüht, den Amerikanern zu Gefallen zu sein, dass schließlich sogar die amerikanische Botschaft in ihren Berichten „über die liebedienerischen Aktivitäten“ von Boiko Borisov (GERB-Parteichef und damaliger Ministerpräsident – ehemaliger Leibwächter von Todor Schiwkow) geschrieben und seine Vorteile daraus erwähnt.
Mit ähnlicher Zielsetzung soll sich Bulgarien öffentlich zur „begründeten Ver- mutung“ durchgerungen haben, dass die „Hisbollah“ die Verantwortung für ein Attentat im Flughafen Burgas trage. Das entsprach den Wünschen der USA und Israels, die wollten damit errei- chen, dass die EU die Hisbollah als „terroristische Organisation“ einstuft, ver- urteilt und behandelt. Kostov versuchte die Visum-Aufhebung und die Vereinbarungen für den be- schleunigten EU-Eintritt zu erreichen, konnte aber nur eines von beiden errei- chen : den viel zu raschen EU-Beitritt eines Landes, das den übrigen EU-Län- dern noch sehr auf der Tasche liegen wird, denn die Standards von BIP und andere Werte sind – wie auch bei Rumänien – weit unter denen des Krisenlands Griechenland.
Mit dem mörderischen „Liebesdienst“ zulasten der Serben begannen die vorgezogenen Beitritts-Gespräche mit der EU. Auch die nächsten Regie- rungen sind tüchtig diesem anti-nationalen Kurs in der Außen-Politik gefolgt, um sich die Akzeptanz und die Aufnahme in die „Friedensinitiative EU“ nicht nur mit Bereitstellung von Bomberkorridoren für die NATO gegen die Serben zu erkaufen oder zu „verdienen“.
So hat Bulgarien angeblich auch auf einzelne industrielle Produktions- Möglichkeiten im Land verzichtet, wie auch auf die weitere Nutzung einzelner Blöcke im Atom-Energie-Zentrum. Man zeigt sich bereit, für die neuen Freunde viele „Kompromisse“ auf dem
Rücken des über Einzelheiten völlig uninformierten bulgarischen Volkes einzu- gehen.
In der Praxis des politischen Lebens zeigen sich aktuell zwei Strömungen, die einen sind den westlichen Verlockungen völlig erlegen, die anderen – vor allem die älteren Menschen – erinnern sich jetzt in Zusammenhang mit den Ereig- nissen in der Ukraine zunehmend an EU-Versäumnissen im eigenen Land. Sie sind verbittert und vermissen Segnungen, die in der „guten, alten Zeit“ des Kommunismus, wo es Vollbeschäftigung, sicheres Einkommen und funktionie- rende Versorgung in allen Lebensbereichen bis hin zu Schulen, Universität und Gesundheitswesen gab, was heute alles darniederliegt.
Die Partei „Ataka“ fischt in diesem Teich der Unzufriedenen nach Stimmen und findet mal mehr, mal weniger Zuspruch. Man vermutet, dass sie und ihr Führer Volen Siderov trotz der brutalen Zuwendung zu EU und NATO für das Warmhalten alter Verbundenheit und Gefühle für und von Russland fi- nanzielle Unterstützung bekommt , sonst – wird gemunkelt – würde sich Siderov nicht so mutig und kritisch, ja sogar oft beleidigend gegenüber den anderen Parteien verhalten. Seine nationalistische, rassistische, pro-russische und ge- gen die EU eingestellte Partei hat starke Propaganda und eigene Fernseh- Sendungen und damit auch ohne große Mitgliederzahl in der aktuellen EU- Wahlbewegung viele Anhänger oder Mitläufer gefunden. Wie das ausgeht, darf abgewartet werden.
Die Parteienlandschaft hat sich aus der Erstarrung vergangener Zeiten be- freit, einige neue Bewerber sind hinzugekommen ; „Bulgarien ohne Zensur“, eine Protestbewegung des Fernsehjournalisten Nikolai Barekow, verspricht nicht mehr und nicht weniger als „das bulgarische Volk zu retten“. Er ruft zum Widerstand der Bulgaren gegen seine Politiker und zur Rückkehr der Macht in die Hände des Volkes, zur Volks-Republik „wie in vergangenen Zei- ten“ auf. Er versteht sich als „Megaphon“ der schweigenden Mehrheit, die das Land von der herrschenden Politiker-Kaste befreien möchte.
Liberal und gleichfalls gegen die herrschenden Parteien treten neuerdings auch die „Reformatoren“ als reformistischer Block auf . Keine der Parteien hat sich für die EU-Wahl besonders originell präsentiert. Die Politologin Georgetta Pehlivanova schreibt in einem Artikel darüber : „Die Debattierenden haben die Konfrontation vermieden und sich hinter Klischees, Postulaten und Losungen versteckt.“ – Populismus pur.
Das Volk ist verzweifelt in seiner existentiell gewordenen Not zwischen Kli- schees und falschen Versprechungen gefangen : Sagen die einen, „Wir wer- den es nicht zulassen, dass der Kommunismus zurückkommt“, so liebäugeln und spielen die anderen mit diesen – gemessen am Zustand von heute – wirtschaftlich vielfach besseren Erinnerungen.
Alle sprechen über Sozialpolitik, mache stellen das National-Element in den Vordergrund und das Volk bleibt dann, davon irritiert, zu Hause.
Die Wahlbeteiligung spricht eine deutliche Sprache : Trotz der angeblichen Begeisterung der Bulgaren für die neue Patronanz unter dem Sternengefun- kel sind beim ersten EU-Wahlgang nur 29 Prozent zur Urne gegangen, 71 Prozent der Bulgaren haben darauf verzichtet, an dem EU-Begräbnis erster Klasse teilzunehmen. Das hat sich mittlerweile etwas geändert, aber es sind immer noch weniger als 50 Prozent. Demokratie ist eben neu, auch die Parlamentarier wissen, so scheint´s, nicht recht, was in dem prunkvollen Gebäude am Alexander Battenberg-Platz von ihnen erwartet wird.
Im Fernsehen sieht man bei Übertragungen vom Hohen Haus von 240 ge- wählten Volksvertretern kaum mehr als ein paar Dutzend, einige davon schnarchen vor sich hin und überlassen die Politik den Sterndeutern. Seit Bulgariens militärische Sicherheit in Verbund mit der US-NATO ist, ver- liert die zivile Gesellschaft auf allen Fronten, vor allem der Umwelt.
Gegen den Widerstand von bulgarischen Umwelt-Organisationen und der Be- völkerung wollten es die Freunde mit dem großen Sternenbanner durchset- zen, dass die Firma Chevron auf ihrem noch fruchtbaren Heimatboden mit Schiefer-Gas-Exploration Vorarbeiten für die große Kohle mit giftig gewonne- nem Öl macht.
Bulgariens Bevölkerung heute dabei noch ein Mitsprache-Recht, es besteht aber das Risiko, dass Bulgarien – wie auch die übrige EU – , wenn sie den TTIP – Vertrag unterschreibt, der freien Handel zwischen USA und EU verspricht, sich nicht länger gegen ACTA, GMO (Anm. d. Red.: GMO = Gen-technisch veränderte Mikro-Organis- men) und Schiefergas wehren und schützen können. Die können mit TTIP durch die Hintertür ins Land gebracht werden und ihr Gesellschafts- und Umwelt-zerstörerisches Werk vertraglich abgesichert und nicht mehr zu verhindernd tun ....
(Anm. d. Red.: TTIP = Freihandels-Abkommen zwischen EU und USA – das bekanntlich hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Ohne Inkenntnissetzung der Bürger, auch ohne Einflußmöglichkeit /Ablehnungsmöglichkeit nationaler Parlamente. – Bleibt die Frage : „Abkommen“ , zwischen wem ??? – In einer gelebten Demokratie haben normalerweise die Bürger das letzte Sagen !!)
Dieser gefährliche und daher wichtige Themenkomplex TTIP ist bei der EU- Wahl nicht nur in Bulgarien, sondern auch in Rest-Europa schamhaft oder schamlos ausgespart geblieben. Vom heutigen bulgarischen Präsidenten Ros- sen Plevenliev, der neulich in Wien zu Besuch war, um sich um die Strom- Streiterei mit der EVN zu kümmern, erzählt man sich, dass er seine Unter- stützung des TTIP-Vertrages schon angekündigt hätte, ehe er ihn gelesen hat- te.
Im Lichte dieser Erfahrungen könnte der aktuelle Wirtschafts-Wetterbericht und die Wirtschafts-Vorhersage könnten für Bulgarien etwa so aussehen : In Summe ist das Land durch die letzte Regierung seit 2013 nicht essentiell verändert oder stabiler geworden. Die sozialistische Regierung unter Plamen Orescharski (Anm. d. Red. : Im Amt seit Mai 2013) hatte es zuletzt nur eilig, bescheide- nen Bedürfnissen und Wünschen ihrer traditionellen Wähler entgegen zu kom- men. Sie hat ein paar kleine Reformen gemacht, das Land generell ist in Stillstand geblieben: Es gab keine spektakuläre Entwicklung durch neue, große Infrastruktur-Maßnahmen, keine Fremd-Investitionen, keine zielführenden Aktivitä- ten, trotz freundlicher Signale aus der EU-Zone. Weitere Erschütterungen durch und mit dem Kampf mit der Korruption, be- scheidene Erfolge bei der Verbilligung von elektrischer Energie (Streit mit der EVN, die vom Regulator hinausgeworfen werden sollte), ohne dass es bisher klar gewor- den wäre, wie ein daraus zu befürchtender Kollaps vermieden werden kann.
Das Land hat (vor allem auf Drängen der Kommunisten) – um sich aus der Energie- Enge freizuspielen – allerdings in das russische Gas-Projekt „Südstrom“ be- reits ca. 200 Millionen Euro investiert . Bei Energie-Fragen und -Lösungen hört sich aber auch in der EU die Freundschaft auf : Lesen Sie, was die Gazetten darüber schreiben : „Wegen „South Stream“ steht der sozialistisch geführten Koalition in Bulgarien im Parlament das vierte Misstrauensvotum bevor. Sofia / Istanbul - 931 Kilometer Pipeline auf dem Meeresgrund sind ein Pro- blem für die EU-Kommission. So lang wird der teure Unterwasserteil der ge- planten Gaspipeline South Stream sein, die in vier Röhren von der russischen zur bulgarischen Küste im Schwarzen Meer geführt wird. Über diese Unter- wasserpipeline streitet Brüssel nun mit Sofia. Der Vorwurf der EU-Kommissi- on : Die Bulgaren versuchen, die Pipeline aus der europäischen Gesetzge- bung zu nehmen. Der Energie-Kommissar drohte bereits mit Sanktionen.“ (Zitat-Ende)
(Anm. d. Red.: Zuletzt mußte Bulgarien das russische Gas-Projekt „South Stream“ unter Druck der EU auf Eis legen. Mal schauen, wie es da nun weitergeht. – „South Stream“ soll ab 2017 russisches Erd- gas auch nach Österreich bringen (unter Umgehung der Ukraine) Von Russland – Schwarzes Meer – Bulgarien – Serbien – Ungarn – Österreich. Unterzeichnet wurde der „Mega-Deal“ im Zuge des Österreich-Besuches von „Zar“ Putin am 24. Juni 2014 – vom russischen Gasriesen GAZPROM und der OMV . – GAZPROM ist das weltweit größte Erd- gasförder-Unternehmen. Der russische Staat hält 50% und eine Aktie und die Mehrheit der Sitze im Aufsichtsrat. OMV = österreichischer Erdöl- und Erdgas-Konzern und das größte börsennotierte Industrie-Un- ternehmen Österreichs. Hieß es früher ÖMV = Ö sterr. M ineralöl- V erwaltung . Mit der Globalisierung wurde dann auch der Name gewechselt : OMV = O FFEN FÜR M EHR V ERANTWORTUNG . – Verantwortung gegenüber wem ?)
Die bulgarischen Bürger sehen das Interesse der EU an ihrer Entscheidung für oder wider den russischen Südstrom seit den Entwicklungen in der Ukrai- ne mit gemischten Gefühlen : Egal, welche „Schutzmacht“ sich im Falle des Falles, dass das Gerangel der Kontrahenten um „ihre „Entscheidung“ für oder gegen Schieferöl oder Russengas auf ihrem Staatsgebiet heftiger werden sollte, zur „Vertretung der bulgarischen Interessen“ berufen fühlt, die Bulgaren selbst haben möglicherweise nicht mehr die Wahl : Das „Friedensprojekt EU“ und die „Verteidigungs-Gemeinschaft NATO“ in die sie sich haben einbinden lassen, haben ihre eigenen, fesselnden und binden- den Gesetze mit Konsequenzen und Sachzwängen. Da bleibt kein Platz mehr für Souveränität : Umzingelt von so vielen Beschützern und befriedet von so starken Mächten sind sie nun selbst machtlos und entwaffnet, denn sie ha- ben sich, was den Österreichern de jure bislang noch erspart scheint, zur Ab- schaffung der Wehrpflicht überreden lassen.
Siehe auch Blog : >> http://stefanschroeter.com/
Details zur Vorgeschichte aus 2012 : http://guidebg-sofiabg.blogspot.co.at/2012/02/united-states-and-richard-morningstar.html
Autorin ist Svetlana P., 29 Jahre alt, derzeit in Wien. ( Sie schrieb diesen Bericht im Mai 2014 )
Einige Zitate zur Globalisierung
„Der amerikanische Way of Life wird stürzen, weil er keine anderen Lebensformen neben sich akzeptiert.“ (Suzanna Arundhati Roy, geb. 1961, Schriftstellerin, politische Aktivistin und Globalisierungs-Kritikerin aus Indien)
„Das organisierte Verbrechen ist fester Bestandteil des amerikanischen Way of Life.“ (Autor nicht genau bekannt)
„Gewinnt der Amerikanismus, so wird er in 150 Jahren die Menschheit zugrunde richten und die Erde wird als erstorbener Mars im Weltall weiter kreisen.“ (Joachim Fernau 1909 -1988, deutscher Journalist und Schriftsteller, – Zitat aus „Halleluja, die Geschichte der USA“ , ein Buch aus 1977)
✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ + USA macht´s möglich !!
„Öffnet die Grenzen und reißt die Zollschranken nieder, und der amerikanische Arbeiter wird es nicht besser haben als ein chinesischer Kuli.“ (Abraham Lincoln, 1809-1865, amerikanischer Anwalt und US-Präsident – ermordet) Im Zeitalter des EU-„Rechtes“ werden auch die österreichischen Facharbeiter immer mehr zu Kulis !! (Na, dann reden Sie doch mal mit Firmen, wenn Sie es nicht glauben !)
Einige Zitate zum Zeitgeist von heute :
„Je mehr Gesetze und Regeln, desto mehr Banditen und Diebe.“ (Lao-Tse, ca. 600 vor Chr., bekannter chinesischer Philosoph)
„Die globalen Konzerne wollen die Kommerzialisierung unserer Ernten, unseres Trinkwassers, unserer Atemluft und unserer Träume durchsetzen.“ (Suzanna Arundhati Roy, geb. 1961, Schriftstellerin, politische Aktivistin und Globalisierungs-Kritikerin aus Indien)
„Es liegt in der Natur des Kapitalismus, daß es periodisch zu Ausbrü- chen des Wahnsinns kommt.“ (John Kenneth Galbraith, 1908 – 2006, amerik. Ökonom und Sozialkritiker) „Heutzutage kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert.“ (Oscar Wilde, 1854 – 1900, irischer Schriftsteller)
„Unsere Zeit kennt keinen schöneren Satz als den Umsatz“. (Hans Walter , 1912 – 1992, schweizer Schriftsteller, Aquarellist und Zeichner)
„Wer heute eine vernünftige faschistische Diktatur schaffen wollte, „Wer heute eine vernünftige faschistische Diktatur schaffen wollte, würde dafür das amerikanische Modell wählen.“ würde dafür das amerikanische Modell wählen.“ (Noam Chromsky, geb. 1928)
„Wenn uns die Freiheit, frei zu sprechen, genommen ist, können wir, stumpf und schweigend, wie Schafe zur Schlachtbank geführt werden.“ (George Washington, 1732 – 1799, erster Präsident der USA)
„Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.“ (Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900, deutscher klassischer Philologe – der posthum als Philosoph zu Weltruhm kam)
„Das einmal exponierte Verbrechen kennt kein Zurück mehr, nur noch den Weg in die Kühnheit.“ (Tacitus, 55 – ca. 116, römischer Historiker und Senator)
„Die Herrschaft der Dummheit ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genauso wie unsere.“ (Albert Einstein, 1879 – 1955, deutscher Physiker)
„Der Mensch, der gar nichts liest, ist besser informiert als derjenige, der nur Zeitung liest.“ ( Lee Iacocca, geb. 1924, amerikan. Geschäftsführer beim Auto-Hersteller FORD. – Italienischer Abstammung)
„Unser ganzes Wissen beruht auf Wahrnehmung.“ (Leonardo da Vinci, 1452 – 1519, war ein italienischer Maler, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, und Naturphilosoph. – Er gilt als einer der berühmtesten Universal-Gelehrten aller Zeiten)
„Anerkannte Experten“ präsentieren in immer kürzeren Abständen eine Seuche nach der anderen : AIDS, Schweinepest, BSE, Vogelgrippe, Waldsterben usw. mit dem für die Machthaber wunderbaren Nebenef- fekt, die staatliche Kontrolle immer mehr auszudehnen und die Bürger- rechte immer weiter beschneiden zu können.“ (Viktor Farkas, 1945 – 2011, österreichischer Journalist und Buchautor)
„Im zwanzigsten Jahrhundert werden in der Gesellschaft jene eigentliche Macht ausüben, die fähig sind, ihre Sprachregelung in der Gesellschaft durchzusetzen.“ (Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900, deutscher klassischer Philologe – der posthum als Philosoph zu Weltruhm kam)
„Was vormals Unrecht, Sünd und Schand´, das tut man jetzt gut prei- sen. Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt, will niemand Weisheit hören. Die Lüge wird gar fein geschmückt, man hilft ihr oft mit Schwören .... “ (Johann Walter, 1495 -1570, deutscher Kantor und Herausgeber des ersten evangelischen Chor-Gesangbu- ches)
„Die Probleme, die es in der Welt gibt, können nicht durch dieselbe Denkweise gelöst werden, durch die sie erzeugt wurden.“ (Albert Einstein, 1879 – 1955, deutscher Physiker)
„Sie werden es nicht glauben, aber es gibt soziale Staaten, die von dem Klügsten regiert werden : Das ist bei den Pavianen der Fall.“ (Prof. Konrad Lorenz, 1903 – 1989, österreichischer Zoologe und einer der Hauptvertreter der klassi- schen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie))
Am Rande bemerkt : Auch die Ameisen dürften klüger sein als der Mensch. Sie kämen doch nie auf die Idee, sich Parteien zu wählen. (Im Anbetracht dessen, daß Parteien in der Praxis doch nichts anderes als Karriere-Organisationen sind – ohne Gesinnung. Was heute noch „Partei-Linie“ / „Gesinnung“ ist, heißt nicht, daß das nun über Jahre hinaus Gültigkeit haben muß)
„ Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ (Berthold Brecht, 1898 – 1956, deutscher Dramatiker und Lyriker)
„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ (Paul Sethe, 1901 - 1967, deutscher Publizist, Journalist u. Geisteswissenschaftler)
„Was ist ein Verschwörungs-Theoretiker ?? Ein Mensch, der die „Was ist ein Verschwörungs-Theoretiker ?? Ein Mensch, der die Maßnahmen Maßnahmen der USA in Zweifel zieht.“ der USA in Zweifel zieht.“ (Unbekannt)
„Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger, sie nicht zugrunde zurichten.“ (Paul Claudel, 1868 – 1955, französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat )
„Es kommt darauf an, wirtschaftliche Zustände für ein Gemeinwesen zu schaffen, die auf die Menschen zugeschnitten sind.“ (Silvio Gesell, 1862 – 1930, deutscher Kaufmann, Finanztheoretiker, Sozialreformer und Begründer der Freiwirtschaftslehre)
„Kriege führen auch die Ameisen, Staaten haben auch die Bienen, Reichtümer sammeln auch die Hamster. Deine Seele sucht andere Wege, und wo sie zu kurz kommt, wo du auf ihre Kosten Erfolge hast, blüht dir kein „Glück“, empfinden kann nur die Seele, nicht der Verstand, nicht Bauch, Kopf oder Geldbeutel.“ (Hermann Hesse, 1877 – 1962, deutscher Schriftsteller, Dichter und Maler. – 1946 wurde ihm der Literatur- Nobelpreis verliehen)
Alles wurde mir genommen Jeder Traum zu Nichts verglommen. Was Du hattest, was Dein Eigen, fiel im großen Todesreigen. Wertlos wurden alle Werte Ob des Schicksals rauer Härte. Aber was Du bist und kannst, was im Geiste Du gewannst, was im Herzen Dir lebendig, das, mein Sohn, bleibt wertbeständig. ( Unbekannt )
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http://www.nachdenk-seite.at/
Nachrichten aus dem Hinterhof der EU: Teil 1